Saint Paul und Minneapolis verstehen sich als Zwillingsstädte, denn in dieser sogenannten Metropolregion am Mississippi sind sie im Laufe der Jahrzehnte praktisch zusammen gewachsen. Und doch sind sie völlig unterschiedlich. Minneapolis gibt sich typisch amerikanisch – der kleinere Nachbar hingegen ist stolz auf sein europäisches Image und auf die historischen Häuser, die zu den Sehenswürdigkeiten von Saint Paul zu zählen sind.

Im frühen zwanzigsten Jahrhundert entdeckte die Stadt im Bundesstaat Minnesota ihre Sympathien für Baustil und Architektur der französischen Renaissance. Wer heute durch die Straßen und Gassen Saint Pauls bummelt, der kann sich des Eindrucks kaum erwehren, sich inmitten einer europäischen Großstadt zu befinden. Und die Planer der Metropole am Mississippi blieben bei ihren Vorstellungen, als sie sich daran machten, ihr Repräsentantenhaus zu bauen. Man ließ sich vom römischen Petersdom inspirieren. Und dieses Gebäude mit seiner goldenen Quadriga ist eine der Sehenswürdigkeiten in Saint Paul.

Banden übernahmen das Kommando

Wer im Geschichtsbuch der Stadt blättert, der erfährt interessante Facetten. Als im 20. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten ein striktes Alkoholverbot verordnet wurde, flossen die hochprozentigen Geister in Saint Paul in Strömen. Banden hatten quasi das Kommando in der Stadt übernommen, brannten ungestraft Alkohol und überfielen Banken oder die Eisenbahn. Überliefert sind Entführungen und Schießereien.

Nachtclub in einer Felshöhle

In Saint Paul schämt man sich dennoch nicht der unrühmlichen Vergangenheit. Man beschönigt diese Zeit nicht, doch man lässt sie aufleben, wenn man durch die Stadt und zu den Schauplätzen einiger Kriminalfälle geführt wird. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Saint Pauls sind die “Wabasha Street Caves”. Dabei handelt es sich um einen legendären Nachtclub in einer Höhle im Felsen.

Eine Stadt der schönen Künste

Saint Pauls Gegenwart wird in erster Linie durch die Vielzahl der schönen Künste bestimmt. Mit einer reichen Theater- und Musik-Szene und mit einigen interessanten Museen. Das Hinckley Fire Museum in einem alten Bahnhof erinnert an ein verheerendes Buschfeuer, und die Trading Post ist ein historischer Handelsposten der Pelzhändler. Umgeben ist die Stadt von Weingütern.

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